Fast eine halbe Stunde länger nimmt sich Sony bei der E3 2014 Zeit, selbstbewusst Hardware und Spiele zu präsentieren. Doch kann die diesjährige Pressekonferenz auch nur annähernd mit der Vorstellung der PS4 von letztem Jahr mithalten?
Nach der erfolgreichen E3 2013 hatte Andrew House allen Grund, sich bei Sonys E3-Pressekonferenz selbstbewusst auf die Bühne zu stellen. Doch nun gilt es für Sony kontinuierlich Spiele für die PlayStation 4 zu liefern, um zu verhindern, dass Microsoft doch noch zu ihnen aufschließen kann. Und welcher Ort würde sich dafür besser eignen, als die E3 Pressekonferenz.
Blütenweißer Einstieg
Gleich zu Beginn fuhr Sony direkt die großen Kaliber auf und kündigte eine PS4-exklusive Betaphase für „Destiny“ an. Zudem soll es, pünklich zum Release des Spiels am 09. September, ein Bundle mit einer weißen Konsolenversion der PS4, geben. Da hat Sony offenbar um einiges besser mit Activision verhandelt als Microsoft, denn ein solches Bundle wäre sicher auch mit der Xbox One möglich gewesen. Nach einigen Spielszenen zum Spiel legte Sony direkt die Präsentation der NextGen-Version von „GTA 5“ nach. Auch hier hat Sony den Vorzug bekommen und durfte das Spiel auf der PS4 vorstellen.
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Exklusiv und in Reichweite
Bei ihren Exklusivtiteln stieg Sony direkt mit „The Order 1886“ ein. Die dabei gezeigten Spielszenen wirkten sehr düster, hinterließen aber einen eher zweigeteilten Eindruck. Denn so gut die Szenen auch aussahen, so mutete das ganze doch sehr Zwischensequenz-lastig an und ich hoffe, dass das Spiel letztlich nicht durchgängig so aufgebaut ist, wie die E3-Präsentation. Das war aber nur der Auftakt der Exklusivtitel, denn es folgten das beeindruckende Indie-Spiel „Entwined“ (bereits im PSN-Store zu haben), das „Infamous“-Addon (August) sowie ein etwas holprig präsentiertes „LittleBigPlanet 3“ (November). Zum Ende gab es dann auch endlich einen ersten Trailer zu „Uncharted 4“, welches aber erst 2015 zu erwarten ist und mit dem Untertitel „A Thief’s End“ auch endlich einen vollständigen Titel hat.
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Doch damit nicht genug der Exklusivspiele. Der sympatische Spiele-Chef Shuhei Yoshida ließ es sich nicht nehmen, einen der wichtigsten Titel der Show eigenhändig zu präsentieren: „Bloodborne“. Das von From Software (Dark Souls) entwickelte Spiel, dass lange als „Project Beast“ bekannt war, machte seinem Namen in dem gezeigtem Rendertrailer alle Ehre, womit abzuwarten bleibt, ob es das Spiel ungeschnitten nach Deutschland schafft.
Heimlicher Held
Nach der Präsentation der ersten Szenen aus „Far Cry 4“, die auf der PS4 nicht nur sehr blutig sondern grafisch auch extrem gut aussahen, präsentierte Sony den unerwarteten Höhepunkt der Show: „No Man`s Sky“. Das Indie-Spiel von Hello Games (Joe Danger), welches zuerst auf der PS4 erscheinen wird, verbindet prozedural generierte Planeten (komplette Tier- und Pflanzenwelten) mit wilden Weltraum-Schlachten. Das Spiel sieht optisch fantastisch aus und könnte eines der ersten Spiele sein, welches die VR-Brille Morpheus von Sony anständig zu nutzen weiß. Zu besagter VR-Brille gab es bei der E3 leider keine weiteren Informationen.
Natürlich auch Vita
Trotz des Starts der Playstation 4 hat Sony seinen Handhelden nicht vergessen. Besitzer der PSVita können sich auf Spiele wie „minecraft“, „Disney Infinity“ oder „Tales from the Borderlands“ freuen. Zudem wird das in Japan bereits erhältliche Kästchen PS Vita TV nun auch in den Westen kommen (99 Dollar). Im Bundle mit Controller soll das Gerät dann 139 Dollar kosten. Wie gut sich PS Vita TV aber gegen diverse Konkurrenten von Google und Apple durchsetzen kann, bleibt abzuwarten. Nur Sony kann allerdings einen Zugriff auf die riesige Spiele-Bibliothek anbieten.
Neben einigen Ankündigungen zum bald in Amerika und Kanada startenden Streaming-Dienst „Playstation Now“ und der Einbindung des Direkt-Uploads auf YouTube, gab es dann aber keine weiteren Meldungen mehr zur Hardware.
Fazit
Vergleicht an diese Pressekonferenz mit der von Microsoft, gibt Sony doch ein leicht besseres Bild ab. Auf beiden Seiten schmückt man sich mit diversen Exklusivtiteln und einigen konsolenexklusiven Extras. Doch Sony hat hier in der Masse die Nase ganz klar vorne. Allgemein war die gesamte Präsentation, bis auf einige etwas langatmige Passagen, sehr gelungen.
Was vor allem daran liegt, dass Sony im Gegensatz zu Microsoft eine Idee zu haben scheint, was aus ihrer Konsole werden soll. Funktionen wie „Playstation Now“ und „Playstation TV“ dürften für Spieler weit interessanter sein, als irgendwelche TV-Funktionen, die letztlich eh kaum einer nutzen wird.
Doch leider fehlte es auch der Pressekonferenz von Sony an einem echten Knaller, der alle nochmal überrascht und einen richtig umhaut. Das ausgerechnet ein Indie-Titel den meisten Eindruck hinterlassen hat, sollte Sony zumindest zu denken geben.
Ein Gedanke zu “Sony E3 – Der nächste gute Schritt”