Endlich war es so weit: 9 Jahre nach dem Release von Diablo 3, 7 Jahre nach dem einzigen Diablo 3 Add-on, „Reaper of Souls“, gab es endlich neuen Content. Wurden die hohen Erwartungen erfüllt?
Wie sieht Diablo 4 aus?
Das wichtigste zuerst: Diablo 4 sieht fantastisch aus. Natürlich gibt es noch ein paar Texturen, die ausgebessert werden könnten, aber ansonsten gibt es nichts zu beanstanden. Die Dörfer, Städte und NPCs sehen gut aus, und auch die Kampf-Animationen sind gelungen. Natürlich sind die Details von der Leistung des eigenen PCs abhängig, aber auch auf mittleren Einstellungen lässt sich die Welt visuell genießen.
Gameplay
Hier wird es etwas schwierig, positiv zu bleiben. Es macht riesigen Spaß durch Sanktuario zu laufen, und sich der Geschichte der Welt hinzugeben, begleitet durch die Erzählungen der Einwohner und Begleiter. Problematisch wird es, wenn die Map in den Dungeons kein Overlay hat, und die Schriftart des UI, mit denen Zahlen und Texte dargestellt werden, überhaupt nicht zur eigentlich düsteren Stimmung des Spiels passen.
Was die erwähnten Dungeons angeht, bringt es dem Spieler nichts, wenn es weit über 100 sind, die tollen Loot bieten, aber trotzdem nach einer gewissen Zeit repetitiv wirken. Betreten, 2-3 Gegenstände sammeln, Boss freischalten, Boss töten und wieder herausgehen. Wenn diese Dungeons dann noch alle ziemlich gleich aussehen, bzw. das gleiche Layout haben, wird es doch schnell langweilig. Das ist bedenklich, denn bisher war nur Akt 1 verfügbar, bis maximal Level 25, und wenn das bereits öde wirkt, wie soll der Rest werden? Das können andere Spiele, mit kleinerem Budget, deutlich besser.
Shared World
Das bedeutet, man begegnet jetzt anderen Spielern in der Welt. Leider muss man sagen, dass Blizzard sich das hätte sparen können. In den meisten Fällen läuft man ohne Interaktion aneinander vorbei und in den Städten wirken andere Spieler eher wie NPCs. Und das hätte eigentlich klar sein müssen, denn selbst in World of Warcraft, ein Multiplayer Spiel, gibt es kaum noch Interaktion mit Spielern, die nicht in der eigenen Gruppe oder Gilde sind. Warum sollte es dann in Diablo 4 anders sein?
Der neue Talentbaum
Der neue Talentbaum wirkt im ersten Moment sehr unübersichtlich. Bedauerlicherweise auch im zweiten Moment. Hier muss noch etwas nachgebessert werden. Auch was die Verbesserungen der einzelnen Fähigkeiten angeht, hatten diese in Diablo 3 gefühlt einen größeren Effekt. Und es gab auch mehr Auswahl: Pro Fähigkeit gab es 5 verschiedene Runen zur Auswahl, jetzt nur noch 3. Aber vielleicht werden diese noch verändert, schließlich war dies die erste Beta, und Blizzard ein Forum für Feedback eingerichtet. Bleibt zu hoffen, dass diese auch angenommen wird.
Fazit:
Es ruhen große Hoffnungen auf Diablo 4. Blizzard hat in den letzten Jahren vor allem durch interne Probleme Schlagzeilen gemacht, und diese haben sich auch negativ auf die Produkte ausgewirkt. Overwatch 2 ist nicht den Erwartungen gerecht geworden, Diablo Immortal ist ein Pay-to-win Titel, den niemand wirklich wollte, und auch World of Warcraft hat einige Kratzer abbekommen, die gerade nach und nach ausgebessert werden.
Es ist also beruhigend, dass diese Beta ziemlich flüssig und ohne große Probleme verlief. Abgesehen von der obligatorischen Überlastung der Server und den Abstürzen in den ersten Stunden. Neue Grafik, endlich auch mal Tageslicht, eine spannende Geschichte mit entsprechender Atmosphäre. Hoffentlich schaut Blizzard in das eigene Forum, nimmt sich die Kritikpunkte zu Herzen, und bessert diese aus. Und verzichtet im besten Fall auf Monetarisierung via Ingame-Shop, bei einem Spiel, das mindestens 70 Euro kostet. Es macht nämlich etwas nervös, dass zu diesem Thema noch nichts gesagt wurde. Es wäre schade, denn Diablo 4 hat das Potenzial, ein Klassiker zu werden.
Die Open Beta, also die Beta für alle, beginnt am 24. März um 17:00 Uhr, und endet am Montag, dem 27. März um 21:00 Uhr.
Bildquelle: Video-Screenshot aus Trailer