Gestern berichtete die BILD über die Umstände der Straßenmusiker in Dresden. Eine Genehmigung gegen 25 € die Woche unter strengen Auflagen braucht ein Straßenmusiker in Dresden, wenn es nach der Regierung geht. Zu den Auflagen zählen die Menge der Musiker, die feste Anordnung an zugewiesenen Plätzen, Verbot von u.a. Schlagzeug, Keyboard und Verstärker, die Mittagsruhe und die Zusatzgebühr bei dem Verkauf von CDs.
Ich verfolge seit längerem die Facebook-Seite von Sven Wildöer , einem talentierten und wunderbaren Pianisten, der als Straßenmusiker mit seinem Piano durch die Städte zieht. Auch er hat schon mehrmals von Auflagen und Ärgernissen berichtet und mich auf diesen Bericht gebracht.
Hier eine Kostprobe seines Könnens:
Ich mag talentierte Straßenmusiker. Auch Deutschland mag talentierte Straßenmusiker. Schafft es ein Straßenmusiker mal in eine Castingshow, dann ist er direkt der Liebling der Massen, aber warum bekommen solche Musiker keine bessere Plattform?
Schaut man sich die Auflagen für Dresden an, dann sind gute Ansätze zu finden. Festgeschriebene Orte zum Beispiel sind doch ein guter Anfang um Interessenten auch den Weg zu den Musikern transparent zu machen. Zeiten sollten angemeldet werden und so hätte die Stadt ein fortlaufendes Unterhaltungsprogramm mit geringen Kosten. Solch eine Bühne würde viele Städte aufwerten. Ein ähnliches Konzept finden wir hier in Essen mit der Speakers-Corner gegenüber dem Unperfekthaus am Limbecker Platz. Vorträge vor mitgebrachtem Publikum an einem öffentlichen Ort zieht auch Fremde an und damit werden mehr Menschen erreicht. Ein spannendes Projekt.
Straßenmusiker können Einkaufspassagen, Marktplätze, Grünanlagen und viele weitere Orte aufwerten. Es würden Kontakte zustande kommen, unvergessliche Momente und es werden vor allem neue Orte für die Musik erschaffen. Die Musiker sind da, die Hörer auch , doch der gemeinsame Nenner scheint in vielen Städten noch nicht gefunden zu sein.
Weiterführende Links:
BILD-Artikel vom 30.05.2013 : Dresden dreht Straßenmusik den Saft ab