Spielkarten Bedeutung

Spielkarten – Bedeutung der Symbole, Farben und Figuren

In Nordrhein-Westfalen und in anderen Bundesländern hat sich für das Skatspiel das Französische Blatt durchgesetzt. Ein Deck französischer Spielkarten besteht aus 55 Karten, der 1 (ASS) bis 10, jeweils 3 Bildkarten pro Farbe plus 3 Jokerkarten.  Ein Skat Deck besteht aus 32 Karten, entfernt werden für das Spiel die Nummern 2 bis 6 und die drei Jokerkarten.

Die Spielkarten heute

Spielkarten sind leicht abgerundete, rechteckige, handliche Stücke aus Karton. Sie sind im europäischen Raum 6 x 9 Zentimeter groß und haben eine Grammatur von 310g/m². Auf der Vorderseite befinden sich Wertangaben und Symbole. Die Rückseite der Karten zeigt ein einheitliches Motiv, sodass bei einer umgedrehten Karte weder der Wert noch das Symbol zu erkennen ist.

Die Symbole

Das Kartensymbol der Farbe Kreuz ist ein dreiblättriges Kleeblatt (Trèfle franz. Kleeblatt), das Symbol Pik ist ( Pique franz. Lanze) eine Lanze, Herz ( Cœur franz. Herz) das Herz und Karo (Carreau franz. Kachel) ist Karo, das einen Pflasterstein abbilden soll. In Deutschland hieß das Karosymbol sehr lange Eckstein. In der Schweiz heißt das Symbol bis heute „Egge“ (Ecke).

Die Kartenfarben stehen auch für das hier:

  • Die Farbe Kreuz stellt ein dreiblättriges Kleeblatt dar und steht für den Bauernstand.
  • Die Farbe Pik symbolisiert eine Lanzenspitze und steht für den Adel.
  • Die Farbe Herz steht für die Geistlichkeit, da sie Güte symbolisiert.
  • Die Farbe Karo zeigt einen roten Pflasterstein. Das ist ein Hinweis auf das Bürgertum, das bei Aufständen häufig zu Pflastersteinen als Waffen griff.

Bei genauer Betrachtung der Bildkarten fällt auf, dass sie sich nicht ähnlich sehen. Das ist bewusst so gestaltet. Welche Persönlichkeiten  dort abgebildet sind, erfahren Sie jetzt.

Die Bildkarten im Einzelnen:

Die Könige

  • Kreuzkönig:
    Alexander der Große (geboren Juli 356 v. Chr. War ab dem 20. Lebensjahr bis zu seinem Tod im Juni 323 v. Chr. König von Makedonien und Hegemon des Korinthischen Bundes.
  • Pikkönig:
    König David von Israel (Regierungszeit ca. 1004/03 bis 965/964 v. Chr.)
  • Herzkönig:
    Karl der Große (Er war der erste römisch- deutscher Kaiser, der um das Jahr 742 geboren wurde. Es ist der einzige König im Spiel, der keinen Schnurbart trägt und mit einem Schwert durch seinen Kopf dargestellt wird. Auf der Schauseite früherer Kartenspiele trug er eine Axt bei sich. Doch aufgrund schlechter Kopien von Spielkartenherstellern verlor irgendwann die Axt ihren Kopf und sie verwandelte sich in ein Schwert.
  • Karokönig:
    Julius Caesar (geb. Juli 100 v. Chr., ermordet am 15. März 44 v. Chr. durch Brutus)

Die Damen

  • Kreuzdame:
    Argine, ein Anagramm aus regina (lat. Königin), wahrscheinlich Maria, die Mutter von Jesus
  • Pikdame:
    Pallas Athene (die griechische Göttin der Weisheit , der Strategie und des Kampfes, Namensgeberin der Stadt Athen)
  • Herzdame:
    Judith (biblisches Ideal der Frömmigkeit, hat Israel vor der Invasion der Assyrer bewahrt und Holofernes enthauptet)
  • Karodame:
    Rachel, auch Rahel (biblische Figur als Ideal der Schönheit, Matriarchin, Ehefrau von Jacob, der sie im Alter von 84 Jahren geheiratet hat)

Die Buben

  • Kreuzbube:
    Lancelot (Ritter aus der Artussage)
  • Pikbube:
    Ogier ( der Däne, ein Ritter Karl des Großen)
  • Herzbube:
    La Hire (ein Soldat an der Seite von Jeanne d`Arc)
  • Karobube:
    Hector de Trois oder Roland, (ein Paladin (treuer Gefolgsmann) Karls des Großen)

Die Steuer auf Spielkarten

Als das Spielen mit Spielkarten immer beliebter wurde, sahen sich die europäischen Herrscher geradezu dazu aufgefordert, jedes Kartenspiel zu besteuern. Anfangs wurde eine Briefmarke auf die Verpackung geklebt. Später erhielt dann eine Karte des Spiels einen Stempel, um auch nach aufgerissener Verpackung beweisen zu können, dass der Kartensatz versteuert war. Auch bei heute gekauften Spielkarten ist die erste Karte nachwievor das PIK-Ass, die Karte, die vor mehr als 300 Jahren am häufigsten als einzige Karte des Spiels abgestempelt wurde.

In  Deutschland wurde bis zum 31.12.1980 eine Spielkartensteuer erhoben. Nicht versteuerte Spielkarten oder unbrauchbar gemachte Karten wurden in früheren Zeiten traditionell in der Apotheke verwendet. Mit ihnen wurden Salben von Pistill und Reibschalen abgeschabt.

Für das Skatturnier

Das französische Blatt mit deutschen Farben ist das offizielle Turnierblatt der internationalen Skatordnung für Skat seit dem Jahr 1994. Da aber vor der Wiedervereinigung ( 03.10.1990) der beiden deutschen Staaten in Westdeutschland das französische Blatt gespielt wurde und im Süden Ostdeutschlands das Altenburger Blatt, hat man sich auf einen Kompromiss geeinigt.

Kreuz blieb schwarz, Pik wurde grün, Herz blieb rot und Karo wurde gelborange. Dort wird mit dem sogenannten Vierfarbenblatt gespielt. Das Vierfarbenblatt ist nicht unumstritten, weil bei Personen mit einer Sehschwäche häufig Karo mit Herz verwechselt wird und umgekehrt.

Wenn Sie unter richtigen Bedingungen Skat spielen wollen, dann sollten Sie sich die Skat-Turnierkarten zulegen, die es hier zu kaufen* gibt. Es dauert ein paar Händen bis Sie sich an das Vierfarbenspiel gewöhnt haben, aber schnell werden Sie die vielen Vorteile dieser vier Farben zu schätzen wissen. Ich persönlich spiele nur noch ungerne in der zweifarbigen Variante, auch wenn es für viele das einzig richtige Design für Skatkarten darstellt.

Wie spielen Sie Skat? Zwei Farben oder vier Farben? Lassen Sie uns in den Kommentaren mehr über ihr Skatspiel erfahren. Oder erfahren Sie hier mehr über das Kartenspiel „1001“.

Bildquelle: Pixabay-User:in Pexels

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