Wegen des großen Erfolgs der Dark-Knight Triologien plante der US-Sender The CW eine Batman-Serie, was aber aufgrund diverser Lizenzprobleme und am am Veto der Muttergesellschaft scheiterte. Da bot es sich an, einen anderen DC Helden auf die Serienleinwand zu bringen, einen, dem schon seit jeher eine große Ähnlichkeit mit dem Zugpferd des DC Universums aufweist. Mit „Arrow“ hat man nun eine etwas positivere Version des Dunklen Ritters kreiert, der in seiner Stadt als Selbstjustizler für Ordnung sorgt.
Zwischen „Smallville“ und „Lost“
„Arrow“ ist von den Machern von „Smallville“ produziert, und hier und da sieht man das der Serie durchaus an. Dem Erfolg tut dies jedoch keinen Abbruch, im Gegenteil: Wenn man nach den Einschaltquoten geht, kann die neue Serie durchaus als einer der größten Serienerfolge der letzten US- Seriensaison bezeichnet werden. In Deutschland läuft die 1. Staffel seit dem 16. September 2013 immer Montags zur besten Sendezeit (20:15). Wer eine Folge verpasst hat, kann sich diese auf Vox Now kostenlos ansehen.
Der Cast ist durchgehend solide besetzt. Bei Hauptdarsteller Stephen Amell sieht es zwar hier und da so aus, als könnte er vor lauter Muskeln nicht gradeaus laufen und die Mimik lässt zu 90% der Zeit vermuten, dass sein Charakter Oliver Queen jederzeit kurz vor einem Heulkrampf steht, aber dies ist unter Umständen ja beabsichtigt. Erwähnenswert ist noch der Darsteller des Detective Quentin Lance. Paul Blackthorne spielt den kaputten, von Ehrgeiz zerfressenden Cop derart überzeugend, dass man ihm hier und da dann doch wünschen würde, den Selbstjustizler endlich fangen zu können. Ein recht bekanntes Gesicht ist sicherlich auch der Darsteller des Wilson Slade, Manu Bennett – bekannt geworden durch seine Rolle als Crixus in der erfolgreichen Serie „Spartacus – Blood and Sand“. Auch hier darf er wieder Macheten- bzw. Schwerter schwingend durch die Pampa rennen, was er ja mittlerweile gut beherrschen dürfte.
Ein Rächer geht um
Kommen wir also zur Rahmenhandlung. Der Playboy und Milliardärssohn Oliver Queen (Bruce Wayne lässt grüßen) strandet nach einem Schiffsunglück für 5 Jahre auf einer einsamen Insel. Nach einigen prägenden Ereignissen dort, die in Form von Rückblenden präsentiert werden (welche wiederum stark an „Lost“ erinnern), beginnt er als mäßig maskierter Grüner Rächer, die finanzielle Elite seiner Heimatstadt Starling City auszudünnen. Hierbei geht er nach einer Liste vor, die ihm sein Vater vermacht hat, kurz bevor er bei dem Schiffsunglück ums Leben kommt. Eine Verschwörung immensen Außmaßes gilt es im Laufe der ersten Staffel aufzudecken – an der Mr. Queen Senior ebenfalls beteiligt war.
Daneben muss sich der „Kapuzenmann“ (wie er in der deutschen Synchronisation genannt wird) nicht nur mit verbrecherischen Subjekten herumschlagen, sondern ist seinerseits ständig auf der Flucht vor dem Gesetz und darum bemüht seine Geheimidentität zu wahren. Sein anderes Ich, Oliver Queen ist derweil bemüht, sein Familien- und Liebesleben mit seinen nächtlichen Tätigkeiten in Einklang zu bringen, was Potential für viel Drama und Spannung bietet.
Auch wenn die Serie auf den „Green Arrow“ Comics basiert, und der Titel „Arrow“ dies auch bestätigt, so wird der Name „Green Arrow“ innerhalb der ersten 23 Folgen niemals erwähnt. Stattdessen ist in der deutschen Synchronisation nur stets vom „Kapuzenmann“ (im englischen original „The Hood“ oder „Vigilante“) die Rede, was doch reichlich albern klingt. Dies scheint aber ein Trend bei aktuellen Comic Verfilmungen zu sein, schließlich wird ja aus Batman auch „The Dark Knight“ und aus Superman der „Man of Steel„.
Freuen dürfen sich DC Fans auf Gastauftritte diverser Figuren wie Deadshot, Deathstroke und China White – Das Vorkommen etwas prominenterer Vertreter ist für Staffel 2 bereits angekündigt.
Uns persönlich gefällt diese neue Serienauskopplung sehr gut mit ansehnlichen Actionszenen und Folgenübergreifender Handlung. Bleibt zu hoffen, dass den Produzenten nach dem dramatischen Finale der ersten Staffel nicht der Stoff ausgeht und die Serie ihr Niveau halten kann.
[review]
Auch ich gucke die Serie. Die erste Folge haute mich wirklich nicht vom Hocker, doch der erste Cliffhanger animierte mich zum Weitergucken. So passierte es die ersten Folgen, denn die Folge war eher schwach für den Beginn einer neuen Serie, doch irgendwie war zu spüren, dass hinter der Serie noch eine spannende Geschichte im Verborgenen liegt.
In der zweiten Staffel wird es auch eine positive Veränderung geben. Während bis heute über die Maskerade von Clark Kent, alias Superman, bestehend aus einer Brille gelacht wird, zieht Arrow mit einer halbtief im Gesicht hängenden Kapuze in den Kampf. In Staffel 2 wird der Superheld wenigstens noch eine Maske tragen.