Bereits seit 2009 auf dem Markt und immernoch ein Muss in der Szene: League of Legends kann fast schon als Klassiker gewertet werden. Von Riot Games auf den Markt gebracht und stetig weiterentwickelt hat sich das Spiel an die Spitze des Esports gearbeitet und die Weltmeisterschaft hat spitzensport-ähnliche Dimensionen angenommen. Dass die Spielerzahl inzwischen die 27 Millionen überschritten hat liegt sicher nicht zuletzt daran, dass das Spiel komplett kostenlos ist und man auch nicht bezahlen muss, um ein guter Spieler zu werden.
Doch zunächst nochmal einen Schritt zurück. Was genau ist League of Legends? Bei dem Spiel geht es in 3- oder 5-Mann-Teams gegeneinander. Jeder Spieler wählt einen aus mittlerweile über 120 Champions aus mit dem er sich in die Kluft der Beschwörer stürzt.
Für das Töten von Vasallen oder gegnerischen Champions erhält man Gold und Erfahrung. Die Erfahrung treibt das Level voran und schaltet somit neue Fähigkeiten frei, mit denen die Gegner ins Jenseits befördert werden können. Für das Gold wird neue Ausrüstung „geshoppt“, die entweder den Angriff verstärken oder erhöhte Verteidigungswerte bringen. Dementsprechend ist es theoretisch jedem Champion möglich ein klassischer „Tank“, also gepanzerter Hau-Drauf Held, zu werden oder als Assassine schnell viel Schaden auszuteilen um dann das Schlachtgeschehen unbemerkt zu verlassen. Allerdings gibt es Champions die in bestimmten Rollen mehr oder weniger aufgehen.
Der Nexus muss fallen
Das gemeinsame Ziel jedes Teams ist der gegnerische Nexus. Fällt dieser, ist das Spiel gewonnen. Dazu gilt es zunächst einige Türme einzureißen und die immer wieder zurückkehrenden Gegner zu erledigen. Das Ganze funktioniert natürlich nur als Teamleistung. Zwar beginnt jeder Spieler auf seiner eigenen „Lane“, da gibt es die untere (Bot-) Lane, die Mittlere (Mid) und Obere (Top). Im Verlauf des Spiels werden aber zunehmend Teamkämpfe provoziert. Im Durchschnitt sind die Spiele nach 30 bis 45 Minuten entschieden. Im 3 gegen 3 Modus sind es zwischen 20 und 30 Minuten.
Die Spitze des Olymps
Mit viel Übung und jeder Menge Geduld kann einem Spieler der Zugang zu den Profiteams gewährt werden. Diese treten auf internationalen Turnieren gegeneinander an. Das höchste der Gefühle ist die offizielle League of Legends Weltmeisterschaft jedes Jahr. Das hier insbesondere koreanische Teams dominieren dürfte für die meisten Spieler kein Wunder sein; im kompetitiven Esports Bereich schlagen sich die Koreaner meistens überdurchschnittlich gut. Trotzdem haben auch Europa und die USA starke Teams hervorgebracht. Aus Europa konnte sich Team Fnatic beispielsweise in der ersten WM als Weltmeister durchsetzen und stellt die koreanischen Spitzenteams seither jedes Jahr wieder im Viertel- oder Halbfinale auf die Probe.
Sind die letzten Hürden genommen und der Sieg im Finale errungen winkt der heißbegehrte Pokal auf einer epischen Bühne in vollgefüllten Stadien. Zusätzlich zu den Zuschauern vor Ort gibt es eine stetig zunehmende Zahl an Zuschauern, die die Spiele über Livestream verfolgen. Durch die Fülle an Zuschauern werden die Sponsoring-Margen immer höher und ermöglichen spektakuläre Inszenierungen der Meisterschaft. So traten beispielsweise 2014 die Imagine Dragons mit ihrem eigens für die League of Legends Meisterschaft kreierten Song „Warriors“ auf, der es dieses Jahr noch zum offiziellen Song der FIFA Frauen WM schaffte.
Auch wenn nicht jeder Spieler zum Weltmeister geboren sein kann bietet das Spiel Abwechslung und insbesondere mit Freunden als Teamleistung immer wieder eine neue Herausforderung.