Bei deutscher Comedy oder den modernen Sketchemachern im Fernsehen verhält es sich ja meist so, wie mit dem Fast Food. Man ist auf dem Weg von der Arbeit oder einer durchzechten Nacht und hat Hunger- gut das Mc Donalds & Co am Hbf 24h Restaurants betreiben.
Tausendmal gegessen, hält nicht lange vor und manchmal wird einem schlecht davon.
So ist es eben auch mit den Spaßmachern bei Sat.1 und ähnlichen Sendern bei dem der Zuschauer nur noch konsumiert.
Langlebige Glanzstücke, wie Herrn Pastewka und Frau Engelke mal ausgenommen.
Seit gestern Abend serviert uns jedoch Olli Dietrich im ARD einen Mitternachtssnack aus liebevoll belegten Schnittchen, gekonnt geschmiert und zerteilt.
Mit seiner neuen Konzept Sketch Show Frühstücksfernsehen nimmt er gleich eine ganze Sparte aufs Korn und schafft damit gleichzeitig die Möglichkeit einer in sich stimmige Parodie, die bevölkert wird von Leuten, bei denen man fast glauben mag, dass es sie tatsächlich gibt.
Den stark an eine Mischung aus Maradona und Ailton erinnernden neuen HSV Star Pepo, Manfred Hackenberg den etwas depperten Rentner oder die stramme Dame von der CSU.
Herrlich absurd und dennoch immer nur eine Messerspitze an der Realität vorbei.
Ein homouristisches Highlight sind die kurznachrichten, diese subtile Form der Parodie auf ihre humoristische Gipfel treiben.
Ebenso zur Freude des Zuschauers sind da natürlich noch die beiden Frühstücksfernsehmoderatoren Sören Lorenz und Claudia Akgün, gespielt von Dietrich und der wunderbaren Cordula Stratmann.
Auch hier könnte man es den beiden fast abkaufen, liefe die Sendung nicht erst zu nachtschlafender Zeit um 23:30h.
Ein Sendeplatz, den viele Liebhaber intelligenten Fernsehens schon gewohnt sind- auch das spricht für sich.
Nichtsdestotrotz ist es herrlich zu spüren, wie der eigene Hirnmotor auch im deutschen Fernsehen mal wieder warm läuft und welch ein glucksendes Vergnügen man damit haben kann.