These New Puritans- Fields of Reeds: Mitten aus dem Herzen oder nicht von dieser Welt

Was braucht dieser Sommer um unvergesslich zu werden?
Den Soundtrack der ihn uns in Erinnerung ruft, wenn die Tage länger werden.
Ein ungewöhnliches Werk, weit ab vom Mainstream haben The New Puritans mit Field of Reeds herausgebracht.
Sphärische Klänge, die vom Zusammenspiel des melancholischen Gesangs mit den leichten melodiösen Instrumental Arrangements leben.
Das ist der Sound zum Träumen und Abtauchen, die musikalische Verkörperung von Korallenriffen in Unterwasserwelten, Wasserfällen oder grünen Hügellandschaften.

Die englische Band aus South-End-on-Sea kreieren auch in ihrem dritten Album Artrock vom Feinsten. Viele mögen die Verbindungen zu Talk Talk aus den 80er Jahren hören, doch These New Puritans können noch viel mehr als experimentelle Rocksongs komponieren.
Bei den meisten Songs handelt es sich inzwischen schon mehr um feinste klassische Arrangements, die trotzdem nie aus dem Rahmen des heutigen Zeitgeistes fallen.

Auf dem Opener This Guy is in Love kommt Keyborderin Sophie Sleigh- Johnsons Stimme zur Geltung, die in der Ferne von der Liebe singt, während Piano und Synthesizer die fließende Basis für die Bläser bilden.
Während darauf mit Fragment Two eines der Highlights des ganzen Albums folgt, wird ist mit den folgenden Titeln immer ein wenig leiser und sentimentaler.
In V( The Island) ertönen zunächst schaurig dunkle Töne, die nach und nach von hellen, lichten Melodien durchflutet werden.
Spiral eignet sich nicht unbedingt für Einsteiger der experimentellen Musik, dunkel und hypnotisch wird man tief in den Klänge- Sumpf gezogen.
Organ Eternal hält entgegen des Titels wieder mehr elektronische, leichtfüßige Klänge bereit, allein Basslinie und Gesang bilden den erdigen, organischen Gegenpart.
Im Duett Nothing Else kommen wieder Bläser und Streicher zum Einsatz und bringen ein tragenden, aber auch einen weiteren schönen Song auf …
Der vorletzte Titel Dream lebt fast allein von Streichern und Sleigh- Johnsons Gesang, so dass es zum intimsten Stück des Albums wird.
Mit dem Titelsong als Abschluss verabschiedet uns ein Männerchor und lässt uns ein letztes Mal träumen.
Von all den fernen sagenumwobenen Orten, aus deren Mitte diese Melodien, Klängen und Stimmen zu kommen scheinen.

Sänger und Songschreiber Jack Barnett hat mit diesem Album in der Komposition eine große Leistung erbracht und die Band schafft es nicht nur den Hörer mit ihrer Musik in den Bann zu ziehen, sondern bringt ihn dazu alles um sich herum zu vergessen.
Hier wird erneut deutlich das Musik so viel mehr ausdrücken kann, als man mit Wort und Text erfasst.

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