Live Escape Rooms: Freiwillig eingesperrt!

Man steht in einem düsteren Raum, der Schlüssel wird im Schloss umgedreht und nun muss man innerhalb einer Stunde versuchen aus dem Raum zu entfliehen, sonst passiert etwas Schlimmes. Diese Worte hören sich an, als ob sie die Szene eines Horrorfilms darstellen. Doch was sich anhört wie die Geschichte aus einem Drehbuch, ist in hunderten von europäischen Städten im Moment der letzte Schrei und wird immer beliebter. Es handelt sich um sogenannte Live Escape Rooms.

Woher kommt die Idee?

Escape games gibt es schon seit längerem auf dem Online Markt. Das Ziel des Computerspiels ist es, aus einem geschlossenen Raum zu entfliehen, indem man Hinweise sammelt und Rätsel löst. Dieses Prinzip steht auch im Vordergrund bei den Live Escape Games, mit dem Unterschied, dass es sich nicht um einen virtuellen Raum handelt, sondern pure Realität ist.

In Japan wurde 2007 der erste Room eröffnet. Das Spiel befindet sich seitdem auf einem weltweiten Expansionskurs und allein in Deutschland werden derzeit über 100 Möglichkeiten, das Exit Game zu spielen, angeboten. Diese große Anzahl an Räumen birgt sicherlich einige Vorteile. Denn kein Raum ist gleich und so ist die Varietät der Spiele immens. Von Laboren, Lagerräumen oder Büros bis hin zu DDR- Wohnzimmern sind alle Arten von Zimmern vertreten und versprechen somit immer neue Spannung und neuen Spaß. Dieser Spaß kostet nicht wenig pro Kopf, wird aber oft günstiger desto mehr Leute spielen.

60 Minuten für eine schwierige Mission

Nicht nur im Thema unterscheiden sich die Games. Oft gibt es andere Voraussetzungen. Bei dem einen Anbieter hat man 45 Minuten Zeit, bei dem anderen 60 Minuten. Das eine Unternehmen legt mehr Wert auf Aufgaben, die mit Logik zu lösen sind, das andere bevorzugt mechanische Rätsel. Viele haben gemeinsam, dass man einen Schlüssel oder Code finden muss mit dem man am Ende die verschlossene Tür aufsperren kann. Gleichzeitig wird der Spielspaß erhöht, indem die Teams parallel zur Schlüsselsuche eine bestimmte Mission zu bewältigen haben, wie zum Beispiel jemanden zu retten oder den Bösewicht zu identifizieren.

Bei den meisten Games werden die Spielgruppen, die unterschiedlich groß sein können, je nach Raumgröße, von Spielleitern begleitet in Form von Beobachtung durch Kameras, oder Kontakt mit Walkie Talkies, sodass es ihnen möglich ist Hinweise zu geben, falls Teams nicht weiter wissen oder auf dem Holzweg sind.

Wichtige Eigenschaften

Mittlerweile gibt es richtige Fanatiker unter den Spielern, die unterschiedliche Räume in unterschiedlichen Städten und Ländern besuchen um den Rekord des aktuell schnellsten Teams zu brechen. Aber auch Familien oder Freundesgruppen haben dieses Spielsystem für sich entdeckt. Etwas abstrakter ist die Idee, dass Unternehmen diese Live Escape Rooms gerne als Firmenevents buchen. Doch weit hergeholt ist diese Kombination aus Seriosität und Spiel nicht.

Teamfähigkeit ist nämlich eine der Eigenschaften, die man in den 60 Minuten testen kann. Viele Firmen sehen das Exit Game als eine Teambuildingmaßnahme. Untere anderem sind Kommunikation, Vertrauen und Teamgeist wichtig um die Aufgaben lösen zu können. Denn wenn man nicht miteinander redet und den anderen nicht vertraut, wird es schwierig das eine gemeinsame Ziel, aus dem Raum auszubrechen, zu erreichen.

Interessant ist die Tatsache, dass manche Charaktereigenschaften während des Spiels aufgezeigt werden, die man selbst oder die andere vielleicht nicht vermutet hätten. So wird der Pessimist, wenn er es in der Stunde schafft, zum Optimist und der Schüchterne hat vielleicht den entscheidenden Beitrag zur Lösung des Rätsels geleistet und geht mit mehr Selbstvertrauen als er gekommen ist.

Bildquelle: pixabayuser damk

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